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KTW-BWGL und die Risikoklassen für Produkte in Trinkwasseranwendungen

Trinkwasser ist unbestritten eine unserer wertvollsten Ressourcen, und dennoch sind die diesbezüglichen Vorschriften in der Europäischen Union weitgehend national geregelt.

Es gibt Bestrebungen, ein europaweites Zertifizierungsverfahren für Produkte, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, einzuführen. In der Praxis wird dies jedoch noch überwiegend auf nationaler Ebene geregelt.

In Deutschland beispielsweise werden Produkte auf der Grundlage der Bewertungskriterien der KTW-BWGL (veröffentlicht vom Umweltbundesamt) zertifiziert. Diese hat vor kurzem die Elastomerleitlinie ersetzt, was für die Produkthersteller erhebliche Änderungen im Zertifizierungsprozess mit sich bringt.

Die Risikokategorien P1 bis P4 verstehen

Zentral für diese Umstellung sind die Risikokategorien P1 bis P4, die in erster Linie durch die Größe der Kontaktfläche des Produkts mit Trinkwasser bestimmt werden. Die Grenzwerte werden in Prozent der gesamten Kontaktfläche angegeben.

Gehen wir näher auf die Risikokategorien und deren Bezug zu Dichtungen ein:

P1 - Hoher Oberflächenkontakt ( 10 %): Produkte dieser Kategorie, wie Kanister und Rohrleitungen, weisen große Kontaktflächen mit Trinkwasser auf. Das Risiko einer möglichen Materialauswaschung ist höher.

P2 - Mittlerer Oberflächenkontakt (< 10 %): Zu dieser Kategorie gehören Produkte mit einer wesentlichen, aber nicht allzu großen Kontaktfläche mit Trinkwasser. Dichtungen sind häufig in dieser Gruppe angesiedelt. Die Implikationen sind klar: Wir müssen bei der Auswahl von Dichtungsmaterialien sorgfältig vorgehen, um sicherzustellen, dass sie die Kriterien für die P2-Zertifizierung erfüllen.

P3 - Geringer Oberflächenkontakt (< 1 %): Produkte wie Dichtungen mit kleinen oder flüchtigen Kontaktflächen können in die Kategorie P3 eingestuft werden. Auch wenn in dieser Risikoklasse keine Rezepturprüfung erforderlich ist, ist die Berücksichtigung der Größe der Kontaktfläche dennoch wichtig.

P4 - Minimaler Oberflächenkontakt (z.B. < 0,1 %): In dieser Kategorie ist die Kontaktfläche mit Trinkwasser minimal, was auch Situationen umfassen kann, in denen der Kontakt sehr kurz ist. Für Materialien, die unter P4 eingestuft sind, ist ebenfalls keine Rezepturprüfung erforderlich.

Die Herausforderung bei Dichtungen

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass Dichtungen derzeit nicht eindeutig reguliert sind. Das bedeutet, dass es keine pauschale Regelung gibt, die besagt, dass Dichtungen grundsätzlich in Risikoklasse P3 oder P2 eingesetzt werden müssen.

Jetzt kommt der herausfordernde Teil: Die Risikokategorie für Dichtungen wird nicht von den Dichtungsherstellern festgelegt, da diese nicht wissen können, wo die Werkstoffe eingesetzt werden - in einer Pumpe, einer Rohrleitung, einem Ventil usw. Es obliegt der Stelle, die die Komponenten einbaut oder zertifiziert, die Risikokategorie zu bestimmen. Dies erfordert oft komplexe Berechnungen, um den Prozentsatz der Kontaktfläche zwischen der Dichtung und der wasserexponierten Oberfläche zu bestimmen.

 

„Wir haben die Anzeichen früh erkannt und uns rechtzeitig Gedanken darüber gemacht, unseren Kunden eine Dichtung für den Trinkwassersektor anzubieten, die alle Anforderungen sowohl technisch als auch in Bezug auf die Zertifizierung erfüllt.“

Stephan Piringer, Head of Product Development
bei KLINGER Dichtungstechnik

KLINGER's P2 Lösung

Vor diesem Hintergrund hat KLINGER Dichtungstechnik, mit Fokus auf die einfache Anwendung und Nutzung unserer Produkte, die Trinkwasserdichtung KLINGERSIL® C-4240 entwickelt, welche für die Risikokategorie P2 zugelassen ist. Dieser Zertifizierungsprozess umfasst eine Rezeptur- und eine Produktprüfung. Eine Prüfung der Rezeptur stellt sicher, dass nur Bestandteile im Produkt verwendet werden, die in der Positivliste der ehemaligen Elastomerleitlinie und später in der KTW-BWGL enthalten sind.

Produkte, die für die Risikokategorie P3 zertifiziert sind, erfordern im Gegensatz dazu keine Rezepturprüfungen, da vorausgesetzt wird, dass diese nur geringen Kontakt zum Trinkwasser haben. Wenn es jedoch dann zum Einsatz der Dichtungen kommt, müssen die Anwender sehr wohl die trinkwasserberührten Flächen berücksichtigen, was zu umständlichen Berechnungen führt. Dieser Ansatz ist nicht unbedingt der benutzerfreundlichste.

KLINGERSIL C-4240 ist die umfassende und einfach zu handhabende Lösung für Trinkwasseranwendungen.

Vorteile für den Anwender

Was bedeutet das nun für den Anwender? KLINGERSIL C-4240 ist nicht nur auf Grund seiner technischen Eigenschaften herausragend, sondern erfüllt auch nahtlos die Anforderungen der KTW-BWGL für den Einsatz in Kalt- und Warmwasseranlagen der Risikoklasse P2. KLINGERSIL C-4240 kann also überall dort eingesetzt werden, wo die Dichtung eine relativ große Kontaktfläche mit Trinkwasser hat. Dies vereinfacht den Prozess für den Endverbraucher, da komplexe Berechnungen und Anpassungen nicht mehr erforderlich sind.

Im Beitrag erwähnte Kontakte:

» LinkedIn: Stephan Piringer, Head of Product Development bei KLINGER Dichtungstechnik

» Tel: +43 2252 62599-154 Email: piringer@klinger.co.at

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gibt es spezielle Vorschriften oder Richtlinien für die Risikokategorien P2 und P3 in Trinkwasseranwendungen?
Ja, in Deutschland bieten die KTW-BWGL Richtlinien (Bewertungskriterien für Kunststoffe und andere organische Materialien im Kontakt mit Trinkwasser) detaillierte Leitlinien zur Zertifizierung und Verwendung von Dichtungsmaterialien für Trinkwasser. Diese Richtlinien legen die unterschiedlichen Anforderungen für spezifische Risikokategorien, einschließlich P2 und P3, fest, um die Einhaltung von Qualitätsstandards zu gewährleisten.

Was bedeuten die KTW-BWGL-Risikoklassen P2 und P3?
Die KTW-BWGL-Risikokategorien P2 und P3 sind Klassifikationen, die zur Beurteilung der Eignung von Dichtungsmaterialien für den Kontakt mit Trinkwasser verwendet werden. Dabei berücksichtigen sie den Anteil der Kontaktfläche zwischen dem Produkt und dem Trinkwasser, wobei die Kategorie P2 eine größere Kontaktfläche (< 10 %) repräsentiert als die Kategorie P3 (< 1 %).

Wie beeinflusst die Risikokategorie die Zertifizierung und die Verwendung von Dichtungsmaterialien in Trinkwasseranwendungen?
Die Risikokategorie spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Eignung von Dichtungsmaterialien für spezifische Anwendungen. Materialien, die in Risikokategorie P2 oder P3 eingestuft sind, müssen unterschiedliche Prüf- und Zertifizierungsprozesse durchlaufen, um sicherzustellen, dass sie die Anforderungen für ihren vorgesehenen Verwendungszweck erfüllen.

Warum ist KLINGERSIL C-4240 das geeignete Dichtungsmaterial für Trinkwasser?
KLINGERSIL C-4240 ist nach KTW-BWGL für die Risikoklasse P2 zertifiziert. Das bedeutet, dass Sie sich keine Gedanken über umfangreiche Berechnungen oder kurzfristige Anpassungen machen müssen.
KLINGERSIL C-4240 wurde entwickelt, um unseren Kunden eine unkomplizierte und einfach zu handhabende Dichtungslösung anzubieten.

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